Texte


Tristheim


1. Sturmrast
2. Nichtort
3. Tief verborgen
4. Tiefes Wasser
5. Lenger enn erindring
6. Gedanken
7. Immer eine Nacht
8. Welkes Blatt
9. Nordlicht
10. 2 31
11. Nebelung
12. Zwielicht, Nebel, Dunkelheit
13. Kalter Rausch
14. Wundtau
15. Schrei ins Nichts


Sturmrast

(Musik: Skaldir)


Nichtort
(Musik: Valdr)

Es ist nicht Tag
und auch nicht Nacht
nichts war
und nichts wird sein
Kalte Sonne - ohne Strahl
Der Himmel ohne Stern


Nebelung 2006 VALDR


Tief verborgen
(Musik: Hamar)

Hier in tiefer Nacht
weilt der Wind
Wo kein Klagen
je verstummt

Dort am lichten Tag
träumt der Wind
Wiegt im Sonnenstrahl
dort wo ich nicht bin


Gilbhart 2006 HAMAR / VALDR


Tiefes Wasser
(Musik: Skaldir)

Regen, Regen, Dunkelheit
der Himmel scheint ein Tuch
das schwer und träge niederfällt
und mich umhüllt 

Erinnerung

Sehnsucht stürzt in trübe Wasser
endlos Still und ewig tief
der Odem ringt - doch nur noch kläglich
seit kaltes Wort die Wunde schlug

Ein lichter Traum am finst'ren Tag
vergessen als die Hoffnung starb
Nur fader Glanz der einsam macht
nun geht er ganz - willkommen Nacht


Hartung 2006 VALDR


Lenger enn erindring
(Musik: Hamar)


Hinsides verdens lys
Bak mørke og natt
Hvor måpende avgrunn rekker lengre enn all erindring, dypt og evig
Hvor røttene av fordums stammer hvisker
Fallent løv, brukken gren
Spor... livløst

Weiter als Erinnerung

Jenseits der Welten Licht
hinter Dunkelheit und Nacht
wo gähnend Abgrund tief und ewig
weiter als Erinnerung reicht
Wo alter Stämme Wurzeln raunen
Gefall'nes Blatt, gebroch'ner Zweig
Spuren... leblos


Julmond 2006 VALDR


Gedanken
(Musik: Skaldir)

Ein Stein fällt ins Wasser
bricht mein Bild entzwei
Es treibt uns ans Ufer
und verschwindet im Stein

Tausend Bilder und doch nur ein Gesicht
Der Weg des Lebens
Spiel aus Dunkelheit und Licht
Wo komm' ich her, wo geh' ich hin
Wer sagt mir was ich mach' und wer ich bin

Jeder Tag verrinnt
wie das Wasser im Sand
Und was kann für immer sein
gibt es eine Ewigkeit
Bin ich ein Teil von jenem Geist
der mich schuf und die ganze Welt dazu


Gilbhart 1997 VALDR


Immer eine Nacht
(Musik: Valdr)

Ein Windhauch streift den Augenblick
entflammt das Blut in träger Ader
Vergisst die blassen, trüben Tage
Die eine Nacht malt kalte Farben

Schliesst mich ein in alte Fänge
die ihr Gemüt so tief in mich gegraben
Steigen schweigend Träume auf
und erfrier'n - im Morgentau


Hartung 2005 VALDR


Welkes Blatt
(Musik: Skaldir)

Durch grauer Nebel dichtem Dunst
durch leblos deuchendes Geäst
fällt lautlos letzte Kreise ziehend
in Wehmut tanzend welkes Blatt


Nebelung 2005 VALDR


Nordlicht
(Musik: Hamar)

Wenn der weiße Tod einkehr hält
Schwarze Nacht folgt so gleich
Eises Kälte krallt sich fest
Gevatter Dunkelzeit

Der Kummer nagt das Herz entzwei
Heillos grau säumt welkes Heim
Nur das Licht des Nordens spricht
Am Horizont heller Schein


Ernting 2006 HAMAR


2 31
(Musik: Valdr)

Niemals war's so still und leer

Unerträglich

Nur kalten Windes klammer Hauch

Berührungslos umrankt von Welten

Nie betreten und die kehren nie zurück

Alles scheint im Kreis zu gehn

Steht nicht still - doch ändert nichts

Lautlos fallen stumme Worte

Tief hinein in taube Orte


Julmond 2006 VALDR


Nebelung
(Musik: Hamar)


Zwielicht, Nebel, Dunkelheit
(Musik: Skaldir)

Sterne gilben tief in Rot
Lauer Rinn fliesst trist hinab
Flammen züngeln fad' verlor'n
Mein Schatten welkt im Nirgendwo

Zwielicht, Nebel, Dunkelheit
abgrundtief und himmelweit
Hadernd geh'n Gezeiten unter
im bitt'ren Gift aus meinen Wunden

Aus finst'rem Tal träumetrunken
Einsam erwacht in kalter Welt
verschwand mein Ich in Nacht und Nebel
Nie wird es klar noch hell


Hornung 2005 VALDR


Kalter Rausch
(Musik: Valdr)

Zart doch zwingend schleicht Verlangen
Schauer fall'n in dunkle Seen
Tränke mich am kalten Rausch
... doch Leere nur heraus

Kalter Geist und ohne Sinne
Allein das Nichts es ist so weit
Und stürzt hinab aus allen Himmeln
In Zeit vergeht die Zeit


Hartung 2005 VALDR


Wundtau
(Musik: Skaldir)


Schrei ins Nichts
(Musik: Valdr/Skaldir)

Nebelwände wallen dicht
Zeitlos grau nur dieses eine Licht 
Ich könnt' es fassen, doch nicht halten
Und Sehnsucht schreit so laut ins Nichts hinaus


Nebelung 2006 VALDR